Hier also erstmalig der Test eines Produkts, das nicht zum Essen gedacht ist!^^
GEFU
war so nett, mir seinen neuesten
Spiralschneider, den Spiralfix, der
dieses Jahr erschienen ist, zum Elchtest zu überlassen.
Ich hatte mir vor einer Weile vom selben Hersteller den
Spirelli
gekauft, weil ich die Idee von
Zucchinispaghettis cool fand. Leider
stellte sich nach dem ersten Einsatz heraus, dass ich keine rohen
Zucchinis in dieser Menge vertrage.

Seit dem fristet der Spirelli seinen Vorruhestand in meinem Küchenregal.
Jetzt
also der nächste spiralförmige Anlauf - diesmal mit
Next-Level-Equipement. Ein Spiralschneider, der komfortabel nicht nur
Zucchinis spiralisieren soll, sondern auch alles mögliche andere Gemüse (und Obst), wie Kartoffeln, Rote Beete, Gurken, Apfel, Zwiebeln usw. usf.
Das Gerät macht soweit einen soliden und auch gediegenen Eindruck. Der Haltegriff liegt gut in der Hand, alles passt
reibungslos auf- und ineinander.
Neben der Gebrauchs- und Montageanleitung wird auch ein kleines, recht edel aufgemachtes
Rezeptheftchen mitgeliefert.

Was mich aber etwas verwundert hat war, dass dort
nicht
ein veganes Rezept zu finden ist - vielmehr ist gerade
mal ein einziges Rezept vegetarisch, die restlichen acht sind alle mit
Fleisch.
Ich hätte jetzt vermutet, dass VeganerInnen oder wenigstens
VegetarierInnen schon zur relevanten Zielgruppe eines Geräts zur
Rohkost- und Gemüseverarbeitung gehört...?

Hier würde ich mir vom Hersteller Nachbesserung wünschen - sollte ja nun auch nicht so schwer sein.

Zumal in der Heutigen Zeit™ rein pflanzliche Mahzeiten selbst in omnivoren Kreisen immer breitere Akzeptanz finden.
Im Test:
Nach den obligatorischen Zucchinispaghetti (schön in Cashew-Carbonarasauce

), diesmal allerdings angebraten, suchte mich etwas Ratlosigkeit heim, in welcher Weise ich das gute
Stück sonst noch testen soll. Spontan entschied ich mich dann erst für
Tzatziki
- hatte ich schon ewig nicht mehr - und am nächsten Tag für eine
veganisierte und modifizierte Version des vegetarischen Rezepts aus demo.g. Heftchen - ich nenne es den RAWbstsalat, den Missing Link
zwischen Rohkost- und Obstsalat!

Effektiv hab ich also bisher durch die Maschine gejagt:
Zucchini,
Apfel,
Salatgurke,
Petersilienwurzel und
Mini-Rettich.
Mein Urteil:
Die
Handhabung ist eigentlich echt ziemlich cool und geht wirklich flott.

Man schneidet das Gemüse oder Obst der Begierde ggf. auf eine passende
Höhe, damit es in den Behälter passt, dann zieht man die Achse der
Kurbel ganz hoch, klappt den Deckel auf, setzt das Gemüse aufrecht
stehend ins Zentrum, klappt vorsichtig wieder zu, ohne dass das Gemüse
umkippt, setzt den öhm - Fixierkopf am Ende der Kurbel auf das Gemüse
auf und fängt mit leichtem Druck im Uhrzigersinn zu kurbeln an, wodurch
das Gemüse über die Klinge gezogen wird und so zu langen Girlanden
zurechtgeschnitzt wird. Dabei kann man walhweise den Auffangbehälter
unten anklippen (der dürfte meiner Meinung auch gerne noch etwas größer
sein) oder direkt über der Schüssel spiralisieren, funktioniert beides. Für den Behälter gibt es zu Aufbewahrungsgzwecken einen
Plastikdeckel.
Auch hat man die Auswahl zwischen
4 verschiedenen Schnitt-Modi, die
mit einem, tja, Ziehstift an der Seite flugs einstellen kann: Endlosspiralen, grobe
Julienne á 12mm, mittlere Julienne
á 6mm und feine Julienne á 3mm. und das mit
den "Endlosspiralen" ist keine große Übertreibung - wenn das Gemüse
passt, produziert man
mehrere Meter lange Schnüre! Was beeindruckend ist, aber eher unpraktischer zu essen, sofern eine Marinade oder Sauce im Spiel ist, weil
man eben Gefahr läuft, sein Gesicht und
alles im Radius von einem halben Meter Umkreis einzusauen.

Damit
das ganze klappt wie es soll, sollte das Objekt
keinen zu geringen
Durchmesser haben, sonst wird das Ganze hakelig - das ist vor allem bei
der Auswahl von Karotten zu beachten, dass man da die dickeren Exemplare
nimmt. Auch ist es anscheinend zwingend erfoderlich, das Gemüse
aufrecht hinzustellen - z.B. eine Zucchini längs durchschneiden und
horizontal auf die Drehfläche legen hat bei mir nicht geklappt. Deswegen
ist für eine Apfelspiralisierung vermutlich so ein
Kerngehäuse-Rausstanzer erfoderlich - dann funktioniert es aber 1A!
Gelegentlich
muss man zwischendrin aufklappen und das Gemüse neu justieren, wenn es
zu sehr in Schieflage geraten ist, aber das läuft auf jeden Fall alles
weitgehend rund und ärgernisfrei.
Bei Zucchini bleibt von jedem
Stück ein etwa
5mm dickes Endstück oben im Fixierkopf zurück, anderes
Gemüse verschwindet teils fast vollständig.
Das wird ja bei
anderen Spiralschneidern von den NutzerInnen öfter mal bemängelt, dass
da so große Randstücke überbleiben. Hier gibt es aber wirklich nichts zu
klagen.
Punktabzug gibt es hingegen für die
Reinigung. In der Gebrauchsanleitung steht zu dem Thema lediglich, dass das Gerät
spülmaschinenfest ist. Das ist ja schön, aber eine solche besitze ich nicht und es wurde leider auch keine mitgeliefert!

Und das Säubern von Hand ist schon eine heikle Angelegenheit - die
Klingen sind superscharf und da man den Spiralfix an der Stelle nicht
auseinanderbauen kann und der Deckel nur bis zur Senkrechten aufgeht,
kommt man dort schlecht ran, ebenso zwischen die Zähne des Fixierkopfs.
Richtig rückstandslos sauber habe ich das Gerät post-Session bisher nicht bekommen.
Allerdings habe ich es auch nur direkt im Anschluss gründlich mit
Wasser abgespült und versucht, die Rest vorsichtig mit den Fingern
rauszupulen - wenn man es länger im Spülwasser einweicht bekommt man möglicherweise bessere Ergebnisse. Da es sich bei den verarbeiteten Lebensmitteln hier ja auch nur um Gemüse handelt, sind minimale angetrocknete Überreste sicher auch nicht weiter schlimm.
Fazit:
Es
ist nett, dieses Gerät zu haben, aber ich selber hätte wohl keine 40€
dafür investiert. Wenn man jemand ist, der/die mindestens einmal pro
Woche Zucchinispaghetti isst (solche gibts ja^^), dann ist der Spiralfix
auf jeden Fall eine nützliche Zeitersparnis. Ebenso wenn man häufig
edel für hohen Besuch kocht oder vielleicht Kindern das gute Gemüse
schmackhaft machen will.

Aber
ansonsten sehe ich für mich persönlich im Kochalltag nicht soo viel
Mehrwert darin, mein Gemüse zu Endlosgirlanden zu verarbeite. Wo der
Spiralschneider bei mir neben Zucchinispaghetti aber wahrscheinlich noch
öfter mal zur Anwendung kommen wird, sind mittelgroße
Rohkostsalat-Einsätze - wo es sich nicht für lohnt, die Küchenmaschine
aufzubauen, aber die Handreibe zu aufwändig ist.
Also - wer sehr häufig Zucchinispaghetti oder Rohkostsalate
zubereitet, kann den Erwerb eines Spiralfix durchaus erwägen - da können
Zeit, Aufwand und angesäbelte Fingerkuppen gespart werden. Für alle anderen reicht meiner Ansicht nach auch der platzsparendere Spirelli bzw. eine ordentliche Küchenreibe.
Hersteller: GEFU
Preis: 39.95€
Material: Plastik & Edelstahl
Verarbeitung:
Handhabung:
Reinigung:
Preis:
Mehrwert:
Vielseitigkeit: